Die Therapie der Hufrehe kann für alle Beteiligten sehr frustrierend sein, da man als Tierarzt fast immer zu spät kommt. Zu spät deshalb, weil die Symptome (Lahmheit) erst sichtbar werden, wenn der Hufbeinträger bereits geschädigt ist. Bis der Besitzer bemerkt, was abgeht, ist das Rennen oft schon gelaufen, weil das Hufbein bereits abgesunken oder rotiert ist.
Die Frustration liegt darin begründet, dass man als Tierarzt oft nur versuchen kann zu retten was noch zu retten ist. Dies heißt nicht, dass man den meisten Pferden nicht helfen kann. Ganz im Gegenteil: man muss diesen Pferden helfen. Mit entsprechendem Aufwand und Geduld kann man relativ vielen Pferden wieder zu einer normalen Einsatzfähigkeit verhelfen. Grundvoraussetzung für einen anhaltenden Erfolg ist dabei, dass der Reiter gewillt ist, sich auf die Haltungs-, Fütterungs-, Beschlags- und Belastungsrichtlinien einzulassen, die für sein Pferd adäquat sind.
Um Erfolg zu haben, muss bei der Therapie der Rehe an mehreren Punkten gleichzeitig angesetzt werden.
In den folgenden Unterabschnitten folgt eine Beschreibung der Maßnahmen, die bei einer akuten Rehe notwendig sind und den Therapieansätzen die bei einer chronischen Rehe oder einer Rehe, die sich in Heilung befindet, zur Anwendung kommen. Das eine geht dabei fließend in das andere über.
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